Adressänderung mitteilen – Wen du über Deinen Umzug informieren musst (plus Checkliste im pdf-Format)

Adressänderung mitteilen

Jeder Umzug ist irgendwie stressig. Damit du nichts Wichtiges im Umzugsstress vergisst, erfährst du hier, welche Ämter, Behörden und Co. über die Adressänderung Bescheid wissen müssen. Eine praktische Checkliste im PDF-Format bekommst du auch!

Das erwartet dich in diesem Artikel (Inhaltsangabe):

Bei jedem Umzug neue Adresse mitteilen

Ob Wohnsitzwechsel innerhalb derselben Stadt oder an einen neuen Ort, über den Umzug musst du bestimmte Stellen immer in Kenntnis setzen. Selbst dann, wenn du innerhalb derselben Straße umziehst.

Die Weitergabe der aktuellen Anschrift ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Zum Teil bist du sogar rechtlich verpflichtet, bestimmte Stellen stets auf dem Laufenden zu halten, was deine Anschrift angeht.

Das Einwohnermeldeamt beziehungsweise Bürgeramt des neuen Wohnortes zählt zu den wichtigsten Stellen. Bei Umzug ummelden oder anmelden musst du dich sogar innerhalb einer bestimmten Fristen halten. 

Je nach Region gelten unterschiedliche Fristen. In Berlin muss die An- oder Ummeldung innerhalb von 14 Tagen nach dem Einzug erfolgen. 

Eine Vertretungsperson kann das für dich übernehmen, wenn du ihr eine Vollmacht ausstellst. Für die An- oder Ummeldung sind gewisse Unterlagen notwendig. 

Neben einem ausgefüllten Meldeformular sowie Personalausweis oder Reisepass brauchst du auch eine Vermieterbescheinigung/Wohnungsgeberbescheinigung (wenn du in eine Mietwohnung ziehst). 

Durch die Bescheinigung belegt dein Vermieter, dass du tatsächlich in seiner Mietwohnung wohnst. Das soll das Phänomen Scheinanmeldung verhindern.

Auch Behörden wie das Arbeitsamt oder BAföG-Amt, Versicherungen und Banken müssen schnell Bescheid bekommen, wenn sich deine persönlichen Daten wie die Wohnanschrift ändern. Zusätzlich steht auch in vielen Verträgen im Kleingedruckten, dass du deinen Vertragspartner über Umzüge informieren musst.

Was passiert, wenn du die neue Anschrift nicht weitergibst

In Deutschland besteht laut Bundesmeldegesetz (kurz: BMG, (§17 BMG) eine allgemeine Meldepflicht. Das bedeutet: Jeder muss seinen aktuellen Wohnort bei den Behörden melden. 

Ferner gelten konkrete Fristen. Wenn du dich nicht wie vorgegeben beim zuständigen Einwohnermeldeamt an- oder ummeldest, begehst du eine Ordnungswidrigkeit. 

Bußgelder drohen. Bis zu 1000 Euro betragen solche Strafen.

Auch andere Stellen können Gebühren verhängen. Beispielsweise wenn sie vergeblich versucht haben, mit dir in Kontakt zu treten und dann beim Bürger- oder Meldeamt nach deiner Anschrift forschen mussten.

Aufwands- und Säumniszuschläge fallen dann mitunter an.

Außerdem gehen womöglich wichtige Brief an deine alte Adresse und erreichen dich nicht. Im schlimmsten Fall verpasst du dadurch wertvolle Informationen und knappe Fristen. Auch das kann wiederum zu zusätzlichen Kosten führen.

Checkliste für die Adressänderung

Mit dieser Liste siehst du direkt auf einen Blick, welche Stellen deine neue Anschrift unbedingt brauchen.

Hier Liste im PDF-Format herunterladen.

  • Einwohnermeldeamt/Bürgeramt – Pflicht, Frist beachten! 
  • Adressänderungen in Personalausweis und Reisepass ändern lassen
  • Krankenkasse und Rentenversicherung
  • weitere Versicherungen (Haftpflicht-, Hausrat-, Lebensversicherung etc.)
  • Festnetztelefon- und Internetanbieter
  • Netzbetreiber für Smartphone
  • Grundversorger (Gas, Strom, Wasser, Müll)
  • Rundfunkbeitrag (früher: GEZ)
  • Arbeitgeber beziehungsweise Ausbildungsstätte/Universität
  • Agentur für Arbeit beziehungsweise Jobcenter
  • BAföG-Amt beziehungsweise Bundesverwaltungsamt (BVA) für BAföG-Rückzahlung
  • Banken oder Sparkasse (für alle EC- und Kreditkarten)
  • weitere Ämter, mit denen du regelmäßig Kontakt hast: Wohngeldstelle, Sozialamt etc.
  • Abos für Tageszeitungen, Zeitschriften oder Boxen digitale Abos bei Streamingdiensten (Netflix, Spotify)
  • Lieferadresse bei Online-Händlern wie Amazon, Douglas oder Zalando
  • Fitnessstudio und Vereine
  • Herausgeber von Mitglieds- und Kundenkarten (z. B. Payback, ADAC, IKEA etc.)
  • BVG/Öffentlicher Personennahverkehr bei Abo und DB für BahnCard
  • Gewerkschaften, Parteien, Mietervereine, Organisationen, an die du spendest und bei Nachwuchs: Familienkasse (zwecks Kindergeld), Kindergarten oder Schule und Ärzte deiner Kids
  • bei Auto: Kfz-Ummeldung bei der Zulassungsstelle, Parkausweis für Anwohner
  • bei Haustieren: Ordnungsamt (Hund), TASSO
  • Nachsendeauftrag bei der Post stellen – So geht kein Brief verloren, falls du nicht alle schnell genug informierst. Sogar im Inland verschickte Pakete und Päckchen sendet dir die Post auf Wunsch nach!

Der perfekte Zeitpunkt für die Adressänderung

Der ideale Zeitpunkt, um mit dem Mitteilen der neuen Adresse anzufangen, liegt bereits vor dem Umziehen. Aber keine Bange, du musst nicht alles auf einmal erledigen. Der folgende Überblick zeigt dir, welche Stellen du wann informierst.

Drei bis vier Wochen vor dem Umzug

Dein Festnetz- und Internetanschluss ist als Erstes dran. Denn oft sind Kündigungsfristen damit verbunden. Auch das Einrichten von Telefon und Internet an der neuen Anschrift dauert manchmal einige Wochen. 

Deshalb besser bereits einen Monat früher damit anfangen. Ebenfalls sinnvoll früh zu erledigen, ist die Abmeldung beim Fitnessstudio oder bei Vereinen. Hier noch mal alles ganz genau:

  • Telefon- und/oder Internetanschlusses für die neue Wohnung beantragen
  • Telefonanschluss abmelden beziehungsweise ummelden
  • Fitnessstudio-Vertrag kündigen oder neue Anschrift mitteilen, falls du bei der Fitnesskette weiter trainieren willst
  • Vereinen und Verbänden Bescheid geben, dass du umziehst oder kündigst  

Drei Wochen bis vierzehn Tage vorher

  • Grundversorger kündigen, je nachdem: Gas, Strom, Wasser, Müll (postalisch oder online)
  • Tageszeitungen- und andere Zeitschriften-Abonnements kündigen oder über neue Anschrift informieren, gleiches gilt für Abo-Boxen

Außerdem jetzt wichtig:

  • Neue Grundversorger für Gas/Strom/Wasser/Müll suchen und bereits einen Vertrag für die neue Anschrift abschließen
  • Nachsendeauftrag bei der Deutschen Post stellen (geht online). So zieht deine Post mit und alle Briefe erreichen dich.

Sieben Tage bis zwei Wochen vorher

  • Rundfunkbeitrag (früher GEZ genannt) ummelden oder abmelden
  • über Adressänderung informieren:
  • Arbeitgeber beziehungsweise Ausbildungsstätte oder Universität;
  • Agentur für Arbeit oder BAföG-Amt/Bundesverwaltungsamt (BVA) ;
  • Bank oder Sparkasse (Finanzinstitutionen für alle EC- und Kreditkarten);
  • Wohngeldstelle, Sozialamt;
  • falls du Nachwuchs hast auch den Kindergarten oder die Schule deiner Kids

Nach dem Umzug

  • Einwohnermeldeamt beziehungsweise Bürgeramt am neuen Wohnort
  • Krankenkasse und Rentenversicherung
  • Versicherungen wie Haftpflicht-, Hausrat- und Lebensversicherung etc.
  • Finanzamt
  • Netzbetreiber deines Smartphones
  • Ärzte, Anwälte und andere Dienstleister, mit denen du regelmäßig Kontakt hast
  • alten Vermieter zwecks Rückzahlung der Kaution und Abrechnung der Betriebskosten 
  • Familie und Freunde
  • falls du ein Auto hast: Zulassungsstelle für Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugversicherung
  • und falls du Nachwuchs hast: Familienkasse bezüglich Kindergeld, Ärzte deiner Kids
  • falls du Haustiere hast: Ordnungsamt (Hund), TASSO und eventuell weitere Einrichtungen wie Tierarzt, Hundeschule etc.

Anschrift ändert sich: So formulierst du den Text für Brief oder E-Mail

E-Mails und Briefe wegen Adressänderungen müssen nicht kompliziert formuliert sein. 

Betreff: Adressänderung

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit teile ich Ihnen die Änderung meiner Wohnanschrift mit.

Ab XX.XX.XXXX bin ich unter folgender Anschrift ansässig:

Beispielstraße 13

12345 Musterwohnort

Mit freundlichen Grüßen

Vorname, Nachname

Unterschrift

Umzug und jetzt musst du deine Adressänderung mitteilen

Tipp: Sonderkündigungsrecht nutzen

Wenn du umziehst, räumen dir viele Grundversorger, Fitnessstudios, Verlage, Vereine und Co. ein Sonderkündigungsrecht ein.

Deshalb ist ein Wohnungswechsel auch eine ideale Zeit, um zu überlegen, welche der Dienste du zukünftig wirklich brauchst. Diensten, die du weiter nutzen willst, teilst du die neue Adresse mit, damit sie deine Anschrift ändern.

Fazit

Umzüge gelten als aufwendig, teuer und irgendwie stressig. Man muss an so vieles denken und so vielen Stellen mitteilen, dass sich die Anschrift ändert. Dank unserer Liste hast du alles im Griff und kannst ganz einfach checken, ob die Info über die Adressänderung an alle wichtigen Stellen verschickt ist. 

Und für die volle Kostenkontrolle beim Umziehen empfehlen wir dir für die Berechnung der Umzugskosten unseren Umzugsrechner! Ein verlässliches Umzugsunternehmen findest du hier ebenfalls. So gelingt dir der Wohnsitzwechsel nahezu mühelos.